Treten Sie ein in die Welt der Phantasie. Sei sie nun Gut, Böse, Prinzessin, Hexe, Held oder Schurke.

Am Ende eines Märchens wird das Gute belohnt und das Böse bestraft.

 

Märchen???

Ja: „Märchen für Erwachsene“…!  „Was?? – Märchen sind doch Geschichten für Kinder! Wer liest die denn heute noch vor?“

Diese Gedanken gehen wohl manchem Leser unseres Gemeindebriefes durch den Kopf, wenn er von dem Freizeitangebot „Märchen für Erwachsene“ liest.

  • Das verwundert,
  • wirft Fragen auf,
  • macht neugierig!

Kommen da etwa Erinnerungen an unsere Kindheit auf, als Oma abends am Bett saß und als Einschlafritual ein Märchen vorlas?

Die Neugier wächst und am folgenden Tag frage ich mich selbst: Sollte ich doch einmal am nächsten Nachmittagsangebot des Netzwerks „schnuppern“? Denn:
Ihr habt den Bauch voller Fragen:

  • Wie wird sich der Ablauf gestalten?
  • Was wird gelesen?
  • Wer liest?
  • Welche Märchen sind das?
  • Welche Märchentypen kennen wir überhaupt?
  • Was ist das Besondere an dem Märchen?

Nach den gelesenen Texten bemühen wir uns gemeinsam, diese und andere aufgestaute Fragen im Gespräch miteinander zu beantworten.
Dabei wird es ganz besonders spannend, wenn der Märchennachmittag unter einem ganz bestimmten Thema steht:

  • Welche Bedeutung spielen Zahlen in Märchen?
  • Was wollen uns bestimmte Farben oder Zaubermittel sagen, die in den Märchen vorkommen?
  • Welche Bedeutung haben Zwerge und Brunnen, Tiere, Turm und Hexe?

Ihr seht: Es gibt jede Menge Fragen und noch mehr Antworten, wenn wir uns die Märchen durch den Kopf gehen lassen.

 
Wir "Märchenleute" beschäftigen uns mit vielen Fragen:

  • Was sind Märchen?
  • Welche Arten gibt es?
  • Wodurch zeichnen sich Märchen aus?
  • Wie gelangten Märchen bis in die Gegenwart?
  • Was sagen uns Märchen heute? ….

 
Wir lesen Märchen (vor), stellen dabei fest, dass uns diese Form der Literatur
– egal ob Volksmärchen oder Kunstmärchen, alte oder moderne Märchen –
auch heute noch viel bedeuten kann.

Wir entdecken auch typische Merkmale wie Sprache, Figuren, Handlungsarten, Stilformen und andere, die das Märchen als eine Gattungsart der Epik bestätigen.

Was geschieht bei uns?

  • Wir kommen
  • Wir hören zu
  • Wir schalten vom Alltag ab
    oder suchen Bezüge zum heutigen Alltag
  • Wir diskutieren, erzählen
  • Wir entspannen

und ganz einfach:

  • Wir kommen wieder!
    (Und das jeden zweiten Mittwoch im Monat um 16 Uhr)

Text: Kathrin Kruse

 

Die „Corona-Krise“, die seit spätestens März 2020 die Welt in eine Art Rückwärtsgang zwingt.

Schneller als wir es jemals ahnen konnten und für möglich gehalten hätten, kam das gesamte öffentliche Leben und die gesamte Wirtschaft zum Stillstand!

Diese Situation, die immense Ausmaße an Verzicht verursachte, ist auch heute noch in den meisten Ländern der Welt gigantisch!

Und wir behaupten nun, dass das neuartige, hochansteckende Virus „COVID-19“ mit seinen verschiedenen Mutationen JEDEN Menschen auf der Welt auf direkte oder indirekte Weise betroffen hat/ betrifft.

JEDER von uns hat gelitten und muss noch immer leiden an nicht geahnten sekundären Begleiterscheinungen und – schlimmer noch – an gesundheitlichen Folgen!

Auch psychosoziale Aspekte zeigen Wirkung, wie:

* Einsamkeit

* Isolation

* Quarantänen

* familiäre Gewalterfahrungen

* Abstandsgebote

* Einschränkung sozialer Kontakte etc.

Dabei sind Nähe und Zugehörigkeit menschliche Grundbedürfnisse, die wir nicht ohne Folgen für einen längeren Zeitraum entbehren können!

Jeder von uns spürte, auch in seinen Gedanken, wie verletzlich unser Leben eigentlich ist.

Ein „großer“ Mensch hat einmal gesagt: „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch!“

So, als wenn viele auf diese Worte gewartet hätten, wurden gleichzeitig auch zahlreiche Chancen dieser Corona-Krise sichtbar:

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, aller Ge- und Verbote, aller veränderter Lebensbedingungen wurden viele, viele Menschen durch Rat und Tat und spontaner Phantasie (phantastischer Ideen) in dieser Zeit kreativ.

Unendlich lange erschein uns die Zeit, bis wir von schrittweisen Lockerungen erfuhren:

*von Treffen mehrerer Menschen in kleinen Gruppen;

* dem schrittweisen Öffnen von Geschäften und Gaststätten;

* von weiteren Testungen;

* von Impfungen in großer Zahl gegen das Corona-Virus.

Alle Menschen atmeten auf, schöpften Hoffnung!

Auch als Netzwerker*innen dürfen wir nun hoffen auf eine gewohnte, wiederzubelebende Gemeinsamkeit in lockeren Zusammenkünften, den monatlichen Treffen oder in den bewährten Interessensgruppen!

Wir freuen uns auf die kommende Zeit!

Herzlich willkommen!

Text: Katrin Kruse

 

 

Wenn man jemanden fragt: „Wie beginnt ein Märchen?“, erhalten wir prompt die Antwort: „Es war einmal …“

Doch das trifft nur die halbe Wahrheit. Dieser Eingangssatz trifft nur für Märchen der Gebrüder Grimm zu und für deren Sammlung auch nur für ein Drittel aller Märchen.

 

In Anlehnung an die ersten Überlegungen zu den wörtlichen Sätzen zu Grimms Märchenanfängen „Es war einmal …“ im letzten Beitrag können wir heute den Kreis schließen mit einer Betrachtung der Schlussszenen dieser Märchen.

Falls euch dieser Tage mal ein trällerndes Mädel begegnet:
Das bin ich!
Denn: Corona hat es geschafft, dass ich in diesem Jahr - erstmals seit vielen Jahren - nicht an den internationalen Händelfestspielen in Halle an der Saale teilnehmen kann.

Als liebevollen Trost für diesen Verzicht brachte mir „die Post“ einen Doppelbrief von einer Hallenser Freundin aus Halle:
Was war sein Inhalt?
Eine von ihr genähte Atemmaske aus einem Stoff, bedruckt mit „Musikschrift“:
          mit Noten Notenschlüsseln, mit Tempi-Angaben, Dehnungszeichen, Pausenangaben…

Dazu fand ich noch eine Art „Gebrauchsanweisung“:
„Mit den Noten vor dem Mund hast du immer ein Lied auf den Lippen!
Da komme, was mag!!“

 

Dabei lag auch noch eine größere Luftaufnahme der Stadt Halle, auf der ich alle mir vertrauten Straßen, Wege und Plätze der Veranstaltungsorte mit dem Zeigefinger suchen kann.
Ich war und bin von soo viel Mitgefühl gerührt, überwältigt, sprachlos und dankbar! ---

„Meine junge Generation“ reagierte weniger euphorisch: Eine lapidare Antwort war: „Dann kannst du ja gleich mit dem Trällern loslegen…“

Text: Kathrin Kruse
Foto: Wolfgang Wacke