Seit Januar 2010 treffen sich in den „Prinzess-Luise-Stuben“ die Kegler alle vier Wochen – immer freitags – in gemütlicher Runde eine ruhige Kugel zu schieben. Ganz bewusst wurde darauf verzichtet, einen regelrechten Kegelclub zu gründen, um die Aufnahme interessierter Nachrücker leichter offen halten zu können. Und so gibt es keine Satzung, keinen Präsidenten und keinen Kassierer, sondern lediglich einige wenige mündliche Absprachen und unsere Kegelschwester Monika Nordt, die sich der organisatorischen Belange annimmt. Dazu gehört vor allem die Erhebung des Startgeldes und der Strafgelder für verlorene Partien, „Pudel“, usw., von denen die Bahn bezahlt wird. Die Beträge sind gering und decken soeben die Unkosten. Aber auch das ist gewollt; großartige Reserven, um davon später Kegelfahrten zu finanzieren, sollen nicht gebildet werden.

Ich selbst bin als „Nachkömmling“ dabei, wurde äußerst herzlich aufgenommen und hatte von Anbeginn an das Gefühl, sofort dazuzugehören. Seitdem freue ich mich immer wieder aufs Neue, wenn es heißt: Turnschuhe eingepackt und ab zum Kegelspaß. Denn das ist es uneingeschränkt. Miteinander lachen und flachsen stehen im Vordergrund, sportlicher Ehrgeiz muss dahinter zurückbleiben. Obwohl ich mich schon freuen würde, wenn ich mal „alle Neune“ kegeln würde. Das habe ich nämlich bisher noch nicht geschafft. Ich behaupte ja, das liegt an der Bahn. Meine Frau meint allerdings, es läge wohl mehr an mir. Wahrscheinlich hat sie recht.

Text: Günter Tübben