Wider Erwarten war unser Zug in Duisburg pünktlich und kam auch pünktlich in Brühl an. Das erste Hindernis erwartete uns am Bahnhofsausgang. Es gab weder eine Rampe noch einen Aufzug. Also blieb nur das mühsame Schieben über eine Schiene seitlich der Treppe. Ein hilfsbereiter Mann half uns, die Fahrräder und die Gepäckstücke nach oben zu bringen. Vor dem Bahnhof hatten wir dann einen schönen Blick auf Schloss Brühl bei sonnigem Wetter. Leider war das Schloss zum Teil eingerüstet, so dass es nicht sehr fotogen war.

Nach  erfolgtem Fotostopp ging es dann endlich los. Wir mussten ca. 6 km bis Sechtem zurücklegen, um auf  unsere endgültige Route zu stoßen. Nach kurzer Zeit konnten wir schon einen Blick auf riesige Apfelplantagen genießen. Es ging nun kreuz und quer durch kleine Ortschaften und immer wieder an großen Apfelplantagen vorbei. Eine kleine Augenweide war der wunderschöne Schlosspark von Schloss Miel (Gemeinde Swisttal). Das Schloss und seine Nebengebäude werden heute von einem Golfclub genutzt.  Am Eingang des Clubs versuchten zwei Mitarbeiter einen Golfwagen für Behinderte zu reparieren. Herbert versuchte hier, sein technisches Talent einzubringen. Leider reichte die Zeit nicht mehr aus, um das Ganze zu einem guten Ende zu bringen. Also überließen wir die beiden dann wieder ihrem Schicksal, die Reparatur allein zu stemmen. Unser erstes Tagesziel hieß dann Rheinbach, ein hübsches Örtchen. Leider lag unser Hotel außerhalb, so dass wir entschieden, das Abendessen im Hotel einzunehmen.

 

 

Am Freitagmorgen ging es dann bei noch trockenem Wetter wieder durch viele Apfelplantagen im Wechsel mit riesigen Gemüsefeldern. Auf den Anhöhen hatten wir einen schönen Blick auf das Siebengebirge. In Wittschlik verließen wir dann unsere Route, um unser Hotel in Bonn-Hartberg zu erreichen. Leider machte auf den letzten Kilometern das schöne Wetter eine Pause. Der Regen hielt sich aber in Grenzen, so dass wir noch halbwegs trocken im Hotel ankamen. Da auch hier das nächste Restaurant zu weit entfernt war, zogen wir das Hotel-Restaurant vor.

 

 

Am nächsten Tag war der Wettergott uns wieder wohl gesonnen. Wir absolvierten die letzten Kilometer der Apfelroute. Über Alfter und Bornheim ging es dann Richtung Rhein. Die letzten 4 km der Apfelroute haben wir dann „unterschlagen“, da wir uns nun gen Norden Richtung Heimat bewegen mussten. Der letzte Teil dieser Tagesetappe führt uns u.a. durch das Industriegebiet rund um Wesseling. Wir passierten ein eindrucksvolles Geflecht von Rohrleitungen. In Dormagen erreichten wir dann unser letztes Hotel. Da das Hotel-Restaurant nicht mehr existierte, gingen wir zu Fuß in die nahegelegene Innenstadt und hofften, dort  für 6 Personen irgendwo ein schönes Plätzchen für ein gemütliches Abendessen zu finden. In der ersten Pizzeria klappte es leider nicht. Die nächste Pizzeria bot uns dann einen Platz im Außenbereich an. Die Temperaturen waren zwar nicht mehr so angenehm, aber mangels anderer Alternativen nahmen wir das Angebot an. Noch bevor wir nach langer Wartezeit unser erstes Getränk erhielten, konnten wir dank Friedhelms Beharrlichkeit doch noch in den Innenbereich wechseln. Auch hier zeigte sich wieder, dass die Gastronomie sehr unter Personalmangel leidet. Wir hatten den direkten Blick in die Küche und konnten zusehen, wie sich das Geschirr mehr und mehr stapelte, weil offensichtlich helfende Hände in der Küche fehlten. Wir wurden aber bestens bedient.  So konnten wir dann unseren letzten gemeinsamen Abend schön ausklingen lassen.

 

Am Sonntag traten wir dann bei herrlichem Wetter unsere Heimreise an, die uns zunächst nach Zons führte. Da es noch früh am Tag war, konnten wir das idyllische Städtchen in Ruhe besichtigen. Nach unserer Runde durch das Dorf nahmen wir die Fähre über den Rhein. Der ausgesuchte Radweg erwies sich als sehr idyllisch. Zunächst erreichten wir Schloss Benrath. Die pastellfarbene Fassade des Schlosses erstrahlte förmlich vor dem Hintergrund des tiefblauen Himmels.  Wir trafen dort auf einen netten Zeitgenossen, der sichtlich Freude daran hatte, uns zu fotografieren. Da er mit zwei älteren Damen unterwegs war, freute er sich wohl über die unterhaltsame Abwechslung, unsere doch „viel jüngere“ aktive Gruppe abzulichten. Nachdem wir noch den wunderschönen Dahliengarten bewundert hatten, ging es dann weiter zum Elbsee, ebenfalls ein Naturparadies. Nachdem wir dann den Unterbacher See noch kurz passiert hatten, ging es weiter Richtung Grafenberg, immer wieder über schöne Radwege im Grünen. Unsere Mittagspause und letzte gemeinsame Einkehr fand dann in Ratingen auf dem Marktplatz statt. Nachdem uns im Café Extrablatt verboten wurde, 2 Tische für 6 Personen zusammenzustellen, sind wir dann gleich zur Konkurrenz nebenan gegangen und wurden dort bestens bedient. Nach unserer Rast ging es dann endgültig heimwärts.

Alles in allem hatten wir eine wunderschöne Tour mit schönen Ausblicken und was immer wichtig ist, ohne nennenswerte Zwischenfälle wie Stürze oder technische Defekte an unseren Rädern. Wir freuen uns alle schon auf neue Touren in 2024 und hoffen, dass alle gesund bleiben und fleißig mit radeln können.

Text: Ulla Pörtner

Fotos: Ulla Pörtner, Friedhelm Elstermann